Neues aus dem Gemienderat
Starkregen, Abwasserkanäle, Trennsystem, Schwammstadtkonzept alles nur Schlagworte oder wichtig für die gemeindliche Vorsorge?
Die Starkregen in den zurückliegenden Wochen und Monate zeigen, dass in Haibach Handlungsbedarf besteht, sich mit dem Thema Vorsorge für den Schutz vor Wasserschäden zu beschäftigen. Dabei ist zu beachten, dass hierbei langfristige und belastbare Lösungen geprüft und gefunden werden müssen. In der GR-Sitzung vom 11.09.2024 gab es dazu mehrere Themenpunkte:
1. Untersuchung der Abwasserkanäle
Durch die Firma SIK wurden in 2022, 2023 und 2024 Abwasserkanäle und Schächte auf Schäden untersucht. Die Untersuchungen aus 2022 und 2023 zeigen bereits, dass in Haibach ein Teil der Kanäle und Schächte stark renovierungsbedürftig sind. Die Auswertungen für das Jahr 2024 stehen noch aus. Der bauliche Zustand der Kanäle ist aber nur ein Teilaspekt in der Beurteilung von Abwasserkanälen.
In Haibach haben wir zusätzlich die Situation, dass Kanäle zu klein dimensioniert sind und die Menge Abwasser nicht aufnehmen können. Diese Situation wird als "hydraulische Überlastung" bezeichnet. Weiterhin kommt noch der jeweilige Zustand der Straßen als Bewertungskriterium hinzu.
Für eine zukünftige und belastbare Planung einer Instandsetzungsliste müssen aus unserer Sicht die Aspekte:
- Zustandsklasse der Kanäle
- Hydraulische Überlastung
- Zustand Straße
berücksichtig werden.
Die Arbeiten müssen dabei finanziell in den kommenden Jahren gestemmt und vom Bauamt auch geleistet werden können. In Q1/2025 soll diese komplexe Aufgabe im AK-Kanal und mit den vollständigen Unterlagen der Fa. SIK erfolgen.
2. Entscheidung über das Abwassersystem in der Goethestraße.
In der Goethestraße wurde beschlossen ein Mischsystem für die Abwasserableitung zu bauen.
Diese Entscheidung ist keine Abkehr in Haibach immer ein Trennsystem (=separate Leitungen für das Oberflächenwasser und für Abwasser) in der Planung zu prüfen. Das Trennsystem ermöglicht das Oberflächenwasser wieder dem Grundwasser zuzuführen. Dies würde Kläranlagen und die Abwasserkanäle entlasten.
Die Entscheidung für ein Mischsystem wurde durch die absolut richtigen, wenn auch schwierigen Nachfragen begleitet, ob ein Retentionsbecken außerhalb des Naturschutzgebietes Dörngraben möglich wäre. Dazu die Frage wie teuer würde eine Leitung für das Trennsystem in etwa kosten. Auch die Frage ob das vorhandene Regenüberlaufbecken für die Zukunft ausreichend dimensioniert und genehmigungsfähig ist. Oder in wenigen Jahren angepasst werden müsste. Keine einfachen Fragestellungen, die Zeit benötigen um geklärt und beatwortet zu werden. In der Sitzung waren abschließende Beantwortungen nicht vollständig vorhanden. Durch die Verwaltung wurde nur mitgeteilt, dass die Becken ausreichend dimensioniert und zukunftsfähig wären. Eine Nachbesserung durch die Gemeinde wäre nicht zu erwarten.
Auf der anderen Seite wollen wir Entscheidungen nicht ausufernd verzögern. Die Entscheidung für ein Mischsystem ist an dieser Stelle eine Entscheidung der Vernunft. Die Entscheidung löst jedoch nicht alle hydraulischen Probleme in der Goethestraße. Diese wären erst gelöst, wenn ein zusätzlicher Kanal über die Staatsstraße, am KuRa-Platz vorbei in den Dörngraben angeschlossen wird. Dieser Kanal muss ebenso neu geplant, priorisiert und dann noch gebaut werden.
3. Aufwertung des Förderprogramms für Retentionszisternen.
Um den Anreiz zu steigern, Retentionszisternen nachzurüsten, wird die Förderrichtlinie der Gemeinde Haibach angepasst. Es soll zukünftig das komplette Retentionsvolumen der Zisterne gefördert, sowie deren Versickerungseigenschaft berücksichtigt und eine Einbaupauschale in das Förderprogramm eingearbeitet werden.
Wir hoffen damit einen erhöhten Anreiz zu schaffen, statt einer reinen Zisterne, sich für eine Zisterne mit Retentionsanteil zu entscheiden. Somit können unsere Kanäle zusätzlich entlastet werden. Wobei jede einzelne Zisterne schon hilft.
4. Straße "zu den 3 Kreuzen"
Die Straße "Zu den 3 Kreuzen" wird nun direkt im Anschluss an den "Spessartblick" mit Kanal saniert. In der Sitzung vom 11.09.2024 wurde mehrfach nachgefragt, ob diese Maßnahme eine Verzögerung in der Planung auf die Büchelberg- und Erlenstraße hat. Dies wurde verneint. Auch die personellen Ressourcen im Bauamt stünden für die Umsetzung zur Verfügung. Die Maßnahme wird 4-6 Monate nach Beginn der Baumaßnahme in Anspruch nehmen.
Jedoch sind wir der Meinung, dass zunächst eine belastbare Planung zu erfolgen hätte und dann eine gezielte Einplanung der Straße in den Investitionsplan für 2025.
Welche Auswirkungen die Entscheidung nun auf die Dorf- und Schäferstraße hat blieb in der Sitzung unklar.
Zum Schluß
Allen Schülern und allen die im September einen neuen Lebensabschnitt starten wünschen wir viel Erfolg.
Wir wünschen allen Bürgerinnen und Bürger eine schöne Kerb, bei hoffentlich bestem Wetter. Kommen sie zusammen und nutzen sie Alle das vielfältige Programm für Groß und Klein rund um unser Rathaus.
Falls sie Fragen zu Themen haben, Anregungen oder auch Kritik äußern wollen stehen wir Ihnen gerne über die E-Mail info@miteinander-fuer-haibach.de zur Kontaktaufnahme gerne zur Verfügung.