Heimat- und Geschichtsverein Haibach-Grünmorsbach-Dörrmorsbach e.V.
Zur Erinnerung an Benedikt (Beni) Hubert
Seinen 100. Geburtstag könnte Beni Hubert am 24. Januar feiern. Wir verdanken ihm viele schöne Stunden als „Stimmungskanone“ bei Heimatabenden und beim „Hawischer Gebabbel“. Er selbst blickt in seinem Gedicht von der „Hawischä Hautevolee n den 1920er Jahren“ zurück auf seine Geburt: „Als im zweiundzwanz’ger Jahr’ im Januar mein Geburtstag war, hatt’ morgens ich um halber Acht, erstmals mei’ Auge’ uffgemacht. Da stand’ vor mir - am Bettrand vorne die Hebamm’ do - die Wächter’s Nånne. Sie nimmt mich hoch an de’ zwei Füße un’ tut warm Wasser uff mich gieße’. Ich hatt’ vor Schreck nach Luft geschnappt, do hot sie mir gleich å’ gebabbt. Wie ich dann laut gekrische ho’ saigt se: „Aha, jetz’ es er do.“ Beni Hubert kam als erstes Kind des Anton Hubert (1893-1968, Bürgermeister von 1935 bis 1945) und seiner Frau Rosa, geb. Reis, (1898-1971) zur Welt. In der Kleiderfabrik Reis, Aschaffenburg, schloss er nach der Realschule eine Lehre mit der Kaufmannsgehilfe-Prüfung ab. Im Jahr 1942 erfolgte die Einberufung zur damaligen Wehrmacht. Ein Jahr später wurde seine Einheit in Richtung Stalingrad in Marsch gesetzt. Auf dem Weg dorthin geriet er bereits am 28.01.1943 in russische Kriegsgefangenschaft und wurde nach 7 langen Jahren im Januar 1950 in die Heimat entlassen. Beni wechselte 1958 als Gebietsreisender zur Firma „Jakobs Kaffee“. An den Wochenenden war die Mithilfe bei seinem Schwager im Café Hubertus für Beni und seine Frau eine Selbstverständlichkeit. An Fasching sorgte er dort mit seinen Vorträgen für gute Stimmung und erfolgreiche Veranstaltungen. Ende der 60er Jahre wurde er zum ersten Vorsitzenden des Fremdenverkehrsvereins gewählt, für den er Heimatabende organisierte, die bei den Einheimischen genauso beliebt waren, wie bei den damals recht zahlreichen Feriengästen. Beni interessierte sich auch für die Ortspolitik und war deshalb 1970 Mitbegründer der „Freien Bürgervereinigung Haibach“ (FBH), für die er als deren einziger Vertreter von 1972 bis 1978 in den Gemeinderat gewählt wurde. Als im Jahr 1997 der Heimat- und Geschichtsverein gegründet wurde, war er Gründungsmitglied und bereicherte die Versammlung mit seinen Gedichten. Von einem schweren Schlaganfall im Frühjahr 1981 erholte sich Beni nie vollständig. Doch seine Beteiligung an den Aufführungen „Hawischer Gebabbel“ bot ihm nochmals die Möglichkeit, sein Publikum zum Lachen zu bringen. Nach langer Krankheit starb Beni zu Hause im Beisein seiner Frau Rosemarie am 11. August 1999.
Heimat- und Geschichtsverein Haibach-Grünmorsbach-Dörrmorsbach e.V. Gemeindefeld 17 63808 Haibach
HuG
20.01.2022 (KW3)